Technik der Flößerei
Die Römer waren es, die u.a. den Rhein und seine Nebenflüsse für den Transport von Waren und Personen nutzten. Julius Caesar ließ Nachen zusammenfügen und Flöße bauen, um seine Soldaten über die helvetischen Flüsse zu bringen. Für die „Völkerwanderer“ darf gleiches gelten. Wie sonst sollten sie die weiten Wege von Ost nach West, die Wandalen bis nach Nordafrika, bewältigen; bei der Vielzahl von Flüssen? Das mit unzähligen Inseln versehene offene Meer der Griechen war für die Flößerei denkbar ungeeignet.
Zusammengebundene Baumstämme erfüllten diese Zwecke - jahrhundertelang, jahrtausendelang - und auf der gesamten Welt. Ungezählte Zeichnungen belegen dies, häufig bereichert durch eine Hütte auf dem Floß, aus dessen Dach es qualmte - Zeichen dafür, daß ein paar Menschen Holz in Form eines Floßes auf einen fernen Markt brachten.
Ideenreichen Kinzigtäler Flösser war es vorbehalten, als die wohl ersten „Floßkonstrukteure“ mehrere solcher Flöße, auch „Tafeln" genannt, zu bis zu 750 Meter langen „Gestören“ zusammengebunden auf die langen Wasserwege, die Floßstrassen, zu den oft fernen Absatzmärkten zu bringen.
Die Grundbäche, Flüsse wie die Kinzig, floßbar zu machen, war eine weitere, sehr mühsame Arbeit. Es bedeutete, Steine und Felsbrocken zu entfernen, die Böschungen zu säubern, zu begradigen. Auch mußten die wilden Wasserfälle zu geordneten Wehren umgestaltet und schließlich mit Schleusen versehen werden. Verbunden mit anzulegenden Teichen schuf man Wasserreservoire, welches das so wichtige „Schwallwasser“ bereithielt.
Flößer waren erfindungsreiche Geister. Sie waren auf ihren oft tage- , auch wochenlangen zahlreichen Kämpfen mit Natur und anderen Menschen ausgesetzt. Körperliche Kraft allein reichte hierfür nicht aus. Also schaltete sich die Obrigkeit, die Grundherrschaft, immer wieder ein, um für Ordnung zu sorgen. Zoll, Schadenersatz.verschiedenster Arten ..., Floßordnungen dürften mit die ältesten Rechtswerke sein, in denen weit mehr als nur Rechte und Pflichten der Flößer geregelt wurden. Aus Gründen der Vereinfachungen und des besseren Verständnisses, auch wegen der problemlosen Lesbarkeit, sind hier die Floßordnung des Jahres 1867, Handelsministerium in Karlsruhe vom 30. April 1967,. Es mußte folgen eine Floßordnung, welche intern Flößerrnechte und -Pflichten festsetzte. Dies geschah zu einer Zeit, als die Schwarzwaldflösserei durch Eisenbahn, feste Straßen, Stahlbrücken, Kohle als Brennmaterial, etc. sich bereits dem Ende zuneigte.